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Hirngespinste

(Ruben Schwarz, Bookshouse)

Klappentext

Wer hat sich nicht schon über Freunde, Kollegen oder Fremde geärgert, ohne ihnen angemessen die Meinung zu sagen? Manfred Schuster hat zeit seines Lebens auf Harmonie gesetzt und bei Konfrontationen oft um des lieben Friedens willen den Mund gehalten. Das ändert sich, als er durch einen Treppensturz ins Koma fällt und verbittert im Rollstuhl landet. Da er für sich keine Zukunft sieht, flüchtet Schuster in seine Vergangenheit. Als er herausfindet, dass seine traumhaften Ausflüge in sein jüngeres "Ich" reale Gestalt annehmen, beginnt er mit seinen früheren Widersachern abzurechnen – nicht angreifbar für die Polizei und mit tödlichen Folgen für die Betroffenen. Scheinbar ist der einzige Mensch, der die Chance hat, Schuster und seinen Amoklauf, den er in seinem Kopf steuert, zu stoppen, zugleich die Frau, die ihn liebt. Es beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit. "Hirngespinste" spannt den Bogen von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart und bringt einen Hauch von Musik und Lebensgefühl der Vergangenheit zurück.

 

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Meine Meinung

Atemlose Spannung von der ersten bis zur letzten Seite

In unterschiedlichen Zeitebenen und aus den Perspektiven unterschiedlicher Charaktere geschildert, spinnt dieser Roman in einem immer atemberaubenderen Spannungsbogen ein dichtes Netz an zwischenmenschlichen Komplikationen und Verflechtungen. Einzelschicksale, die gut nachvollziehbar, aber zunächst scheinbar zusammenhanglos in den Raum gestellt werden, begegnen einander im Verlauf der Erzählung in immer komplexeren Konstellationen, die letztendlich in einem großen, über die Grenzen der unmittelbar zugänglichen menschlichen Wahrnehmung hinausgehenden Eskalationsszenario aufgelöst werden.

 

Die einzelnen Charaktere werden so lebensecht wiedergegeben, dass sich der Leser ganz und gar in die verschiedenen Figuren hineinversetzen kann. Zudem zeichnet der Autor ein so realistisches Bild sowohl der geographischen und historischen Verhältnisse als auch der je nach Zeitspanne aktuellen Mode, Umgangsformen, weltanschaulichen Einstellungen, Weltpolitiklage und last, but not least der jeweils aktuellen Musikrichtungen, dass der Leser ganz nebenbei nolens volens eine Zeitreise durch das Europa der letzen vierzig Jahre unternimmt. Sprachlich stilsicher und in jeder Hinsicht profund recherchiert, nimmt der Autor den Leser auf eine wechselvolle Reise durch die jüngere europäische Geschichte und gleichzeitig auf eine phantastische Reise durch die Untiefen der menschlichen Vorstellungskraft mit.

 

Jedem Leser, der ein wenig Bereitschaft mitbringt, die engen Grenzen der menschlichen Wahrnehmung zu durchbrechen, verspricht dieser Roman atemlose Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.


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